NEUBAU EINER 6-GRUPPIGEN KINDERTAGESSTÄTTE IN GELSENKIRCHEN-ERLE

Ausschnitt aus dem Zeitungsartikel:

"Viel Licht, viel multifunktionaler Raum im Kita-Neubau Schulstraße: Beim Tag der Architektur konnten Neugierige Besonderheiten nachspüren.

„Wichtig war uns die Lichtbeziehung nach oben, zum Himmel, und in viele Richtungen. Ebenso, dass Garderoben und Vorraum schon ein Teil der öffentlichen Fläche sind. So öffnet sich jede Gruppe in das Atrium. Das ist für mich ein Spielplatz im Gebäude“, beschriebt Moritz Ebbers sein Konzept für den Neubau des Bewegungskindergartens an der Erler Schulstraße. Der ist zwar schon ein paar Jahre im Betrieb, öffnet aber erstmals zum Tag der Architektur seine Türen.

Das ungewöhnliche Bauwerk vereint ganz viele Besonderheiten. Die erste ist das schon erwähnte Herzstück, das Atrium – ein großer, lichter Raum, schlicht in seiner Form und damit auch ganz frei nutzbar. „Wir nennen es den Spielflur“, sagt Kindergartenleiterin Karen Wippich. „Der wird nicht nur von den Kindern genutzt, auch von den Eltern angenommen. Die setzen sich hin, trinken einen Kaffee und spielen mit den Kindern.“

Zweigeschossigkeit ist eigentlich nicht üblich für Kitas

Die nächste Besonderheit: Das große Gebäude, das von außen kubistisch gestaltet ist, wartet innen mit zwei Etagen auf. „Eine solche Zweigeschossigkeit ist in Kitas eigentlich nicht üblich“, weiß Architekt Wilhelm Meier-Ebbers. Hier aber entpuppte sich die ungewöhnliche Bauweise sogar als vorteilhaft – und als Spaß-Faktor. „Einmal im Monat nutzen wir die ganze Einrichtung als Bewegungsraum“, so Karen Wippich die berichtet, mal habe man Seile zum Klettern an der Treppe befestigt, mal die Stiegen mit Matten ausgelegt. (...)

Kleines Grundstück war eine besondere Herausforderung

Die Geschichte dieses jungen Architekten und „seiner“ Kita ist die nächste Besonderheit. Den Entwurf nämlich fertigte Moritz Ebbers noch während des Studiums im väterlichen Architekturbüro an. „Im Studium nimmt man an Studentenwettbewerben teil. Das sind aber Ideenwettbewerbe.“ Chancen auf eine Realisierung habe man da nicht. Klar, dass das wenig reizvoll ist. Der Erfolg im Einladungswettbewerb zum Kita-Neubau war umso beachtlicher – und aufregend für den jungen Architekten. „Das war das erste Projekt von mir, das realisiert wurde.“ Deswegen bleibt das Familienzentrum, egal wie alt er ist, auf immer „seine“ Kita. Und die war eine Herausforderung: Das Grundstück nämlich ist relativ klein. „Wir wollten möglichst viel Grundstück als Freifläche erhalten. Das war nur über diese Kompaktheit möglich.“ Das Beste an der ganzen Planung: „Wir hatten anfangs Schwierigkeiten, dem Bauherren zu erklären, dass wir trotz der vielen Quadratmeter im Budget bleiben“, so Wilhelm Meier-Ebbers. Genau das aber habe man geschafft."